Palais Koruna

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Palác Koruna

Das Palais im unteren Teil des Wenzelsplatzes wurde im Stil des späten Jugendstils erbaut. Die Hauptdekoration des Gebäudes ist ein Eckturm-Gebilde, das an seiner Spitze zur Form einer Krone stilisiert wird. Unter der Spitze wurden allegorische Statuen von Stanislav Sucharda platziert. Das Gebäude ist ein Geschäfts- und Administrations-Zentrum mit einer Vielzahl an Geschäften, Restaurants und Büroräumlichkeiten.

Geschichte

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stand an dieser Stelle das bekannte Haus „U Špinků“, dessen gesamtes erstes Stockwerk das beliebte Wiener Café (Café Wien) einnahm. In den 1860er Jahren trafen sich hier tschechische Patrioten wie František Palacký, František Ladislav Rieger, August Brauner und andere. Das Café bot Zeitungen und den allerersten Billardtisch in Prag. Das Haus gehörte zu den ersten Gebäuden, die unter Karl IV. in der Neustadt errichtet wurden. Sein gotischer Baukern wurde jedoch 1910 beim Abriss zerstört.

An dieser Stelle wurden mehrere alte Gebäude abgerissen, und 1911–1912 ließ die Erste tschechische allgemeine Lebensversicherungs-AG (První česká všeobecná akciová společnost pro pojišťování na život) an ihrer Stelle einen prächtigen Palast im Stil des späten Jugendstils errichten. Diese Gesellschaft wurde später in „Koruna“ (Krone) umbenannt, wodurch auch das Gebäude den Namen „Palác Koruna“ erhielt. Der Palast wurde von dem Architekten Antonín Pfeiffer in Zusammenarbeit mit dem Baumeister Matěj Blecha entworfen.

Das Gebäude verfügt über eine Stahlbetonskelettkonstruktion, mehrere Flügel, zwei Untergeschosse und vier Obergeschosse. Im Untergeschoss befanden sich Badeeinrichtungen und das Kino Koruna, das nach der Befreiung 1945 geschlossen wurde. Im Erdgeschoss und Zwischengeschoss befand sich ein Tanzcafé, während die übrigen Räume für administrative Zwecke genutzt wurden. Der Palast hat eine Gesamtfläche von 18.000 m².

Das Hauptmerkmal des Gebäudes ist die turmartige Eckstruktur, die an der Spitze wie eine Krone gestaltet ist. Unterhalb der Krone wurden allegorische Statuen von Stanislav Sucharda platziert. Die Kuppel über der Eckhalle überspannt den Raum, wo sich die beiden Flügel der Passage treffen. Die Kuppel hat eine Fläche von 170 m² und besteht aus mehreren tausend Glasmodulen, die mit spätjugendstilartigen Dekoren in 32 Mustern und 120 Formen verziert sind. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes geometrisches Muster, das meisterhafte Handwerkskunst zeigt.

Im Erdgeschoss des Palastes wurde der erste Prager „Automat“ (Selbstbedienungsrestaurant) eingerichtet, der nach Einwurf einer Münze belegte Brötchen oder Limonade aus einem kleinen, verschlossenen Aufzug ausgab. Seither werden in Prag alle Schnellrestaurants „Automat“ genannt. 1931 wurde im Erdgeschoss ein großes Schnellrestaurant namens „Automat Koruna“ eröffnet, das auf einer Verkaufsfläche von 790 m² warme und kalte Speisen sowie Getränke anbot. Es wurde nach einem Entwurf des Architekten Ladislav Machoň errichtet.

Der Palast wurde über viele Jahre vom Außenhandelsunternehmen Technoexport genutzt. Während dieser Zeit verfiel das Gebäude, und 1979 stürzte ein Teil der Dachverkleidung der Kuppel ein. Die Reparatur der außergewöhnlichen Glaskuppel schien zunächst unlösbar, wurde jedoch von Glaskünstlern aus Nový Bor in höchster Qualität durchgeführt.

Zwischen 1992 und 1996 erfolgte eine umfassende Renovierung des Palastes nach einem Entwurf des Architekturbüros Achammer, Tritthart und Partner aus München. Am Ende der Renovierung wurde in der Passage, hinter schusssicherem Glas, das Gemälde „Heiliger Georg tötet den Drachen“ von Jurij Gorbatschow (einem Neffen des ehemaligen russischen Präsidenten Gorbatschow) angebracht.

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