Übersicht Über den Ort Die Kirche mit Kreuzgrundriss wurde im Stil des klassischen Barocks in den Jahren 1691—1717 vom Theatinerorden (Kajetaner) errichtet. Die architektonisch außerordentliche Theatinerkirche beeindruckt ebenfalls mit ihrer umfangreichen Sammlung an Skulpturen und Bildern. Das Werk des Prager Architekten J. B. Mathey, welchem der Entwurf der Kirche zuzuschreiben ist, führte J. Santini—Aichel zu Ende. Mehr zum Ort Quelle: praha.charita.cz/svkajetan Die Kirche wird von der Erzdiözesan—Caritas Prag betrieben. Geschichte Das Kloster in der Nummer 24 wurde im Jahre 1672 im Haus an der Neuen Schlosstreppe gestiftet, das den Theatinern Graf Martinitz kaufte. Das Kloster ist ein einfacher Barockbau mit einem Garten, der bis zur Bergrampe reicht und heute der Prager Burg gehört. Die Gräfin von Sternberg ließ im Haus für die Mönche die Kapelle der Jungfrau Marie zu Einsiedel bauen. Wenn die Kapelle nicht mehr ausreichte, wurde die benachbarte St. Kajetan Kirche erbaut. Die Klosterkirche wurde zusammen mit dem Theatinerkloster gebaut und am 29. 9. 1717 geweiht. Im Jahre 1783 löste das Kloster Joseph II. auf. Bald geriet es ins Privateigentum und wurde in ein Wohnhaus umgewandelt. Sein Eigentümer, der bekannte Patriot und Apotheker Jan Dobromil Arbeiter überließ einer Patriotengruppe um Josef Kajetán Tyl das ehemalige Klosterrefektorium (Essraum), damit diese Gruppe dort das tschechische Theater spielen kann. Im Jahre 1869 kaufte das Haus die Kaiserin Marie Anna für den Redemptoristenorden (geistliche Arbeit in abgelegenen zurückgebliebenen Ortschaften unter den Ärmsten). Die Redemptoristen wurden aus ihrem Kloster im Jahre 1950 vom kommunistischen Regime vertrieben, die Kirche blieb allerdings den religiösen Zwecken erhalten. Die Kirche ist einschiffig und hat einen Grundriss in Form eines Kreuzes. In der Mitte des Kreuzes befindet sich eine Kuppel. Die Kirche hat keinen Turm; die Glocke hängt in einem Dachreiter. Ein für Prag zu seiner Zeit recht mutiger erster Entwurf der Kirche wurde 1679 vom italienischen Architekten Guarino Guarini angefertigt, jedoch nicht in der ursprünglichen Form umgesetzt. Der Grundstein der Kirche wurde erst 1691 gelegt, da der Bau von langen Verhandlungen mit der Gemeinde der Kleinseite sowie dem Abriss eines Teils des angrenzenden Strahov-Tores verzögert wurde. Das Baumaterial des Tores wurde teilweise für den Kirchenbau verwendet. Der ausführende Architekt des Projekts war vermutlich Giovanni Domenico Orsi oder Jean-Baptista Mathey. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts brachte sich der herausragende Architekt Jan Blažej Santini-Aichel in den Bau ein. Er veränderte die Form des Hauptportals und nahm vor allem zahlreiche Anpassungen im Kircheninneren vor. Ein unverkennbarer Beitrag Santinis ist das einzigartige, selbsttragende Wendeltreppenhaus, das von der Sakristei der Kirche zum klösterlichen Ordenshaus führt, welches weiter oben am Hradschin-Hang gelegen ist. Die Kirche Maria, Mutter der immerwährenden Hilfe und des hl. Kajetan in der Nerudová—Straße auf der Kleinseite war in den Jahren 2019—2021 die Ordenskirche der Tschechischen Großpriorats des Militär— und Hospitalordens des hl. Lazarus von Jerusalem.