Holešovice ohne Barrieren

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Wiederbelebtes Viertel ehemaliger Fabriken und Docks.

vzducholoď Gulliver

Das Terrain auf der ganzen Strecke ist im Großen und Ganzen problemlos. Bis auf einzelne Ausnahmen bilden ebenes Pflaster oder Asphalt ohne größere Mängel den Belag der Gehwege und Pfade. Alle Fußgängerübergänge haben auf beiden Seiten adaptierte Bordsteinkanten, ein ausgeprägteres Gefälle und grober Belag ist nur bei den Fußgängerübergängen in den Straßen Jateční und Komunardů. Grober gepflasterter Belag befindet sich auch im Areal der Prager Markthallen und der Holešovicer Stadtbrauerei, die eventuell ausgelassen werden können. Hinsichtlich der relativ guten Zugänglichkeit der ausgewählten Objekte empfehlen wir als Begleitung eher sympathische Gesellschaft zum Beisammensitzen mit einem hochwertigen Kaffee oder lokalen Bier.

Länge der Strecke

3,6 km

Schwierigkeitsgrad

mittel

|→ Prager Markthallen (Pražská tržnice) → Tusarova → Osadní → Zentrum für zeitgenössische Kunst DOX

Die Tour durch das Prager Viertel, das dynamischen modernen Ausbau und klare Spuren der industriellen Vergangenheit verbindet, beginnen wir an der zugänglichen Straßenbahnhaltestelle Tusarova mit einer Einstiegsstelle des Wiener Typs. Von hier aus begeben wir uns die Jateční Straße entlang zum nördlichen Eingang des weitläufigen Areals der Prager Markthallen (Pražská tržnice), wo wir gleich zu Beginn der Tour auf gepflasterten Belag mit gröberen Unebenheiten stoßen.

Das Ensemble der Gebäude mit Jugendstil und Neorenaissanceelementen, das bis in die Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts als Schlachthaus diente, ist einen Besuch allerdings auf jeden Fall wert. Die heutige Nutzung des Areals als Markthalle ist bunt und gleichzeitig individuell, umfasst einen großen Lebensmittel- und Spirituosenmarkt, Ständeverkauf billiger Textilien, ein breites Sortiment an Elektronik, Gastronomie, aber auch alternative Projekte. Eine Pause machen können Sie zum Beispiel im barrierefrei gelösten künstlerischen Raum mit Café Jatka 78 mit Fokus auf neuen Zirkus und alternatives Theater, oder am Gemüsemarkt in der schönen Jugendstilhalle Nr. 22 mit eher steiler Rampe (Gefälle 13,5 %, Breite 360 cm, Länge 270 cm) beim Eingang.

Das Areal der Markthalle verlassen wir durch den gleichen nördlichen Eingang. Über den anliegenden Fußgängerübergang mit abgesenkten Bordsteinkanten überqueren wir die Jateční Straße, auf der wir unseren Weg bis zum modernen Komplex kommerzieller und Bürogebäude ArtGen fortsetzen, in dem wir nicht nur eine kleine Parkfläche zur Erholung finden, sondern auch gelegentliche Ausstellungen. Zwischen den Gebäuden schlängeln wir uns bis in die Tusarova Straße durch und am rechten Gehweg begeben wir uns entlang der Häuserblocks im verspielten rondokubistischen Stil in östlicher Richtung. An der dritten Kreuzung biegen wir nach links ab und finden uns in der heute bereits beschaulichen Straße Osadní, an deren einstigen Trubel einige ehemalige Fabriksgebäude eingesetzt zwischen den Zinshäusern der Zeit der Ersten Republik sowie den modernen Ausbau erinnern. Die gelungene Synthese aus Neuem und Altem finden wir zum Beispiel in der Nummer 35, die den Namen HAM Factory trägt. Die umfassende Renovierung des vernachlässigten Innenhofs hauchte der ehemaligen Fabrik für Prager Schinken von Josef Jeřábek aus dem späten 19. Jahrhundert neues Leben ein. Der Umbau des Areals in ein multifunktionales Objekt mit Kaffeehaus, Ateliers, Wohnungen und Büroräumen ist ein Werk des erfolgreichen Designstudios Olgoj Chorchoj.

An der Kreuzung mit der Straße U Průhonu queren wir vom linken Gehweg über den adaptierten Fußgängerübergang mit abgesenkten Bordsteinkanten auf den rechten und setzen unseren Weg fort bis zu einem weiteren gelungenen Projekt, der ehemaligen Fabrik für die Maschinen Rossemann und Kühnemann, in der in den 1920er Jahren auch kurz das Werk zur Erzeugung von Flugzeugen Avia seinen Sitz hatte. Das unerfreulich verfallende Objekt verwandelte sich Anfang des Jahrtausends in die pure, minimalistische Galerie für moderne Kunst DOX. Die barrierefreien Räumlichkeiten bieten nicht nur interessante Ausstellungen, sondern auch ein stilvolles Café, eine Buchhandlung und ein Designgeschäft. Eine unumstrittene Attraktion ist auch das hölzerne mehr als vierzig Meter lange Luftschiff Gulliver, das sich am Dach des Gebäudes befindet. Das hat zwar keinen barrierefreien Zugang, aber den Charme seiner Stahl-Holz-Konstruktion kann man bei schönem Wetter von der Terrasse des Galeriecafés bewundern.

→ Holešovicer Stadtbrauerei (Holešovický měšťanský pivovar) → Holešovicer Hafen →

Vom DOX begeben wir uns auf die geschäftigere Straße Komunardů, wo wir das Kulturdenkmal Holešovicer Stadtbrauerei (Holešovický měšťanský pivovar) aus dem späten 19. Jahrhundert finden, das bis ins Jahr 1998 Bier braute. Das Areal dient seit der kürzlichen gefühlvollen Renovierung als Verwaltungs- und Wohnkomplex, dessen Exterieur es jedoch wert ist, gesehen zu werden. Über den Eingang aus der Straße U Průhonu gelangen wir auf seinen weitläufigen Hof, über den wir in die Straße U Uranie durchgehen können. Auf diesem Abschnitt müssen wir aber mit grober Pflasterung und größeren Fugen rechnen (denjenigen, denen holpriger Belag Schwierigkeiten bereitet, empfehlen wir eher, das Areal über die Straßen U Průhonu und Na Maninách zu umgehen).

Über einen adaptierten Fußgängerübergang mit abgesenkten Bordsteinkanten überqueren wir die Straße U Uranie und vor uns befindet sich der weitere Büro- und Geschäftskomplex Classic 7, der wieder ein interessantes Beispiel der Belebung alter Bebauung ist. Die Wege, die durch das Areal der ehemaligen Holešovicer automatisierten Mühle führen, haben guten Belag aus verschiedenen Materialien, Betonpflaster und Holzrost oder Mosaikpflaster wechseln sich ab. Um später Treppen zu vermeiden, begeben wir uns von der Holzterrasse den gepflasterten Gehweg mit Längsgefälle (7,5 %) hinunter zum verglasten Gebäude L, an dessen Fassade entlang wir uns in die Jankovcova Straße begeben.

Über den nächsten Fußgängerübergang bei der Kreuzung mit der Straße U Parního mlýna begeben wir uns zum Wohnkomplex Prague Marina an einen weiteren besonderen Holešovicer Ort – in den Hafen. Der Hafen wurde zur Gänze künstlich ausgehoben und diente ursprünglich als Schutz- und Winterhafen, erst später dem Handel. Im Jahr 1906 wurde anbei ein Rangierbahnhof errichtet. Im selben Jahr wurden einige einstöckige Gebäude mit gegliederten Fassaden errichtet. In den 1920ern hörte der Hafen auf, dem Schiffsverkehr zu dienen und im Jahr 2005 wurden auch die Schienen herausgerissen.

Wir biegen nach rechts ab und der Gehweg mit ebenem Betonpflaster führt uns entlang des Altarms der Moldau in die funktionierende Brauerei Marina im eindrucksvoll renovierten Gebäude des ehemaligen Hafenzolls. Bei Schönwetter hat es jedoch auch seinen Zauber, draußen im Biergarten zu sitzen.

→ Přístavní → Dělnická → Vnitroblock →|

Durch die Holešovicer Straßen schlängeln wir uns langsam zurück zum Ausgangspunkt unserer Strecke. Auf geraden Gehwegen mit adaptierten Fußgängerübergängen gehen wir durch die Straßen U Průhonu, V Háji, Přístavní, Na Maninách bis zur Dělnická, wo wir nach rechts abbiegen und über den Fußgängerübergang überqueren wir die asphaltierte Fahrbahn mit Straßenbahngleisen auf den linken Gehweg. Über die Straße Komunardů gelangen wir wieder über einen adaptieren Fußgängerübergang, aber auch hier müssen wir die Straßenbahnlinie überwinden.

Nur ein paar Meter nach der Kreuzung auf der linken Seite der Dělnická Straße befindet sich der Eingang zum Vnitroblock (dt.: Innenhof), einem einzigartigen industriellen Raum, der neben einem stilvollen Café auch eine Reihe interessanter Kulturveranstaltungen anbietet. Das Durchgangsareal, wie der Name verrät zwischen zwei Straßen eingeschlossen, ist im Grunde barrierefrei gelöst, bis auf den stellenweise beschädigten Betonbelag des nicht überdachten Hofs.

Die Unvollkommenheiten, die der ehemaligen Bierkühlungsanlagenfabrik eine gewisse Rohheit zugestehen, können aber mit etwaiger Begleitung einfach überwunden werden. Den Vnitroblock durchqueren wir in die Tusarova Straße, von wo aus wir uns zur gleichnamigen Straßenbahnhaltestelle begeben.

Das Warten auf die Straßenbahn können wir uns noch mit einem kurzen Blick über die Schulter verkürzen. Gleich bei der Haltestelle steht nämlich eines der originellsten Holešovicer Gebäude der industriellen Vergangenheit. Der ehemalige Wasserzählerproduktionsbetrieb des erfolgreichen Fabrikanten Adolf Pleskot ist heute Sitz des Ateliers seines nicht weniger respektierten Großneffens, dem Architekten Josef Pleskot, dessen offenkundige professionelle Bemühung, die Schönheit alter Gebäude zu erhalten, im Umfeld Holešovices beinahe symbolisch klingt.

Empfohlene Objekte auf der Strecke

Jatka 78

Bubenské nábřeží 13, Praha 7

→ Gröberes Pflaster in der Umgebung der Objekte
→ Zutritt über den Haupteingang (einflügelige Türe Breite 113 cm)
→ Ausgleichsauffahrt nach dem Eingang (Gefälle 16 %)
→ ausreichend Manövrierraum im Inneren
→ Durchgänge mind. 80 cm breit
→ adaptierte Toilette im Erdgeschoss im Herren-WC-Bereich (Schiebetüre Breite 110 cm; Kabine Breite 271 cm, Tiefe 134 cm)

Quelle: www.jatka78.cz

Zentrum zeitgenössischer Kunst DOX

Poupětova 793/1, Praha 7

→ Zutritt über den Haupteingang (zweiflügelige automatische Türe Breite mind. 100 cm)
→ ausreichend Manövrierraum im Inneren
→ Durchgänge mind. 80 cm breit
→ Aufzug vorderes Gebäude (automatisch öffnende Türe Breite 138 cm; Käfig Breite 200 cm, Tiefe 144 cm) der das Erdgeschoss bis zum 4. Stock verbindet
→ Aufzug hinteres Gebäude (automatisch öffnende Türe Breite 90 cm; Käfig Breite 110 cm, Tiefe 209 cm) der das Erdgeschoss bis zum 2. Stock verbindet
→ Zwei zugängliche Toiletten im Erdgeschoss (WC 1: Türe Breite 92 cm, Kabine Breite 204 cm, Tiefe 164 cm; WC 2: Türe Breite 92 cm, Kabine Breite 189 cm, Tiefe 164 cm)

Brauerei Marina

Jankovcova 1059/12, Praha 7

→ Zutritt über den Haupteingang (zweiflügelige Türe Breite 2×80 cm)
→ ausreichend Manövrierraum im Inneren
→ Durchgänge mind. 80 cm breit
→ teilweise zugängliche Toilette im Erdgeschoss (Türe Breite 90 cm; Kabine, Breite 140 cm, Tiefe 145 cm)

Quelle: www.pivovarmarina.cz

Café Vnitroblock

Tusarova 791/31, Praha 7

→ Zutritt über den Haupteingang (zweiflügelige automatische Türe Breite mind. 100 cm)
→ ausreichend Manövrierraum im Inneren
→ Durchgänge mind. 80 cm breit
→ teilweise zugängliche Toilette im Erdgeschoss (Türe Breite 80 cm; Kabine Breite 203 cm, Tiefe 140 cm)
→ Unebenheiten des Bodenbelags

Quelle: www.vnitroblock.cz

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