An der Kreuzung der Straßen Vinohradská und Jana Želivského steht das Hochhaus des Palais Vinohrady, den Pragern besser bekannt als Strojimport. Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Außenhandelsunternehmens wurde hier in den Jahren 1967—1971 nach dem Entwurf von Zdeněk Kuna, Zdeněk Stupka und Olivier Honke-Houfek errichtet, die Innenräume gestaltete Bohuslav Rychlink. Inspiration waren ihnen vornehmlich Hochhäuser in Deutschland und den USA. Das Gebäude hat 18 oberirdische und 2 unterirdische Stockwerke und misst insgesamt zirka 68 m. Die Konstruktion besteht aus einem Stahlskelett mit Stahlbetonkernen und kombinierten Decken. Bis auf den pyramidenförmigen Anbau mit den Telekommunikationseinrichtungen ist das Gebäude so erhalten, wie es projektiert wurde; auch die Innenräume sind authentisch. Zdeněk Kuna — Zdeněk Stupka — Olivier Honke-Houfek PZO Strojimport in Prag, 1964—1971 Vinohradská 184, Praha 3 — Vinohrady 1964 erhielt Zdeněk Kuna den Auftrag, ein Projekt für das Gebäude des Außenhandelsunternehmens (PZO) Strojimport auszuarbeiten. Vorgesehener Standort war der Stadtteil Vinohrady, genauer gesagt das Gebiet, wo die Vinohradská třída nach Strašnice abbiegt. Direkt gegenüber dem Grundstück, auf dem er und Kamil Ossendorf das nie verwirklichte Gebäude von Stavoprojekt planten. Obwohl es sich um einen bekannten Ort handelte, begann das Projekt mit einer umfassenden städtebaulichen Studie des gesamten Areals. Geplant war hier ein Komplex von Hochhäusern, unter denen das Gebäude des Außenhandelsunternehmens Ferromet eine dominierende Rolle einnehmen sollte. Doch zunächst stand das Unternehmen Strojimport im Vordergrund, dessen Investor sich ein Gebäude wünschte, das dem Ansehen einer Institution im internationalen Handel gerecht werden würde. Es entstand ein für seine Zeit einmaliges Projekt. Ein schlichter Turm auf rechteckigem Grundriss, bestimmt für Büroräume, an den ein niedriger Teil mit einer Kantine anschließt. Die Ausführung übernahm die italienischen Firma FEAL, ein auf Stahlkonstruktionen und leichte Außenhüllen spezialisiertes Unternehmen. Das Ergebnis war ein Gebäude im Sinn des Konzepts von Mies van der Rohe — „weniger ist mehr“ und „die Fassade als leichter Mantel, der am Gebäude hängt“. Die Außenhülle wirkt ruhig und weist immer die gleichen Elemente auf — nur Fenster und Brüstung, keine Veränderungen, rundherum ein einheitlicher Ausdruck, nur in den oberen Stockwerken mit technischer Ausstattung unterscheidet sich die Hülle. Und die ersten beiden vollverglasten Stockwerke treten leicht hinter die Kolonnade der Tragkonstruktion zurück. Auch der angrenzende Pavillon ist bis auf den Dachaufbau vollständig verglast. An einem optisch wichtigen Ort in Prag entstand das Gebäude als Versprechen künftiger Qualität nicht nur in der Architektur, sondern auch im Bauhandwerk. Zdeněk Kuna (1926—2019) Er absolvierte die Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universität in Prag (1950). Bis 1989 arbeitete er im Bezirksplanungsinstitut Prag, zunächst als Projektant, ab 1963 als Leiter eines Ateliers und ab 1974 als Direktor. Von 1972 bis 1990 war er Professor für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Prag. Er war Mitglied des Verbands tschechoslowakischer Architekten und von 1982 bis 1989 dessen Vorsitzender. Im Jahr 1984 wurde er zum verdienten Künstler ernannt. Ab 1990 hatte er ein eigenes architektonisches Atelier. Er war Mitglied der Tschechischen Architektenkammer. Dem Buch Architektur 58—89 entnommen Konzept der Publikation, Herausgeber, Autor der Diskussionen: Vladimir 518 Strojimport | Zdroj: BigBoss