Architektur 1958—89: die Urologische Klinik in Karlov

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die Urologische Klinik in Karlov | Quelle: Prague City Tourism

Das Gebäude der Urologischen Klinik wurde im Komplex des Fakultätskrankenhauses in Karlov in unmittelbarer Nähe der belebten Sokolská-Straße errichtet. Die Projektanten, Vratislav Růžička, Eva Růžičková und Boris Rákosník, mussten die Architektur des fünfstöckigen Gebäudes, das von denkmalgeschützten Gebäuden umgeben ist, äußerst sensibel lösen und eine erhöhte Lärmbelästigung wirksam vermeiden. Das Gebäude besteht aus einem Sockelgeschoss, auf dem ein reich gegliederter Quader sitzt, der durch ein technisches Geschoss getrennt ist. Die Fassaden sind einschließlich der Fenster intakt und in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Den Eingang ziert eine große Glasskulptur zum Thema Familie von Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová. Die Klinik wurde im September 1976 in Betrieb genommen.

Vratislav Růžička — Eva Růžičková — Boris Rákosník
Urologische Klinik in Karlov, Prag, 1973—1976

Urologická klinika Všeobecné fakultní nemocnice a 1. lékařské fakulty UK v Praze, Ke Karlovu 6, Praha 2 

Dass es sich bei der Urologischen Klinik in der Neustadt um ein Gebäude handelt, das dem Brutalismus zugeordnet werden kann, steht außer Frage. Die eigenwillige, aber im Grunde bescheidene und menschliche Konstruktion reagiert sowohl formal als auch materiell auf den starken historischen Kontext des Krankenhauskomplexes und respektiert die Tatsache, dass es sich in einem denkmalgeschützten Gebiet befindet. „In gewisser Weise habe ich jedes meiner Gebäude mit architektonischen Mitteln immer ein bisschen wie eine Skulptur geschaffen. Sie sind natürlich alle unterschiedlich, denn für mich war stets die Beziehung zum Ort und seinen städtebaulichen Bedingungen entscheidend“, kommentierte Růžička seinen Ansatz gegen Ende seiner Laufbahn, und das Gebäude der Urologie bestätigt diese Worte aus seinem Werk vielleicht am treffendsten. Der expressive skulpturale Ansatz verbindet sich hier mit einer ausgezeichneten Grundrisslösung, und die Platzierung des Gebäudes bestätigt den Stadtblock und seinen Charakter eines Gartens hinter einer Mauer mit einer Fassade zur Straße Ke Karlovu. Am Eingang begrüßt die Ankommenden im Foyer eine Skulptur von Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová; die Zusammenarbeit mit Künstlern ist übrigens bezeichnend für das folgende Gebäude und für das gesamte Werk von Růžička.

Vratislav Růžička (1929—1990)

Er studierte an der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen an der Tschechischen Technischen Universität in Prag (1952) und absolvierte anschließend die Meisterschule für Architektur von Professor Jaroslav Fragner an der Akademie der bildenden Künste in Prag (1955). 19591976 arbeitete er am Landesplanungsinstitut Prag, das er auch als Direktor leitete (19671974). Er war Chefarchitekt der slowakischen Stadt Žiar nad Hronom (19591979), arbeitete während seiner gesamten architektonischen Karriere an der Akademie der bildenden Künste und leitete dort am Ende seiner Karriere als Dozent den Lehrstuhl Architektur (19821988). Ab 1976 bezog er volle Invalidenrente und widmete sich der Architektur auf privater Basis. Sein Werk ist außergewöhnlich umfangreich und typologisch vielfältig. Als Mitgestalter war er an Projekten bedeutender Gebäude, vor allem in Prag, beteiligt.

Dem Buch Architektur 58—89 entnommen
Konzept der Publikation, Herausgeber, Autor der Diskussionen: Vladimir 518

 

die Urologische Klinik in Karlov | Quelle: Prague City Tourism

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