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Historische Wagen auf der Linie Nr. 42

Unsere nostalgische Straßenbahn Nr. 42 fährt durch die schönsten Orte der Prager Denkmalzone! Mitfahren können Sie in einem von vielen historischen Fahrzeugen, von den ältesten aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie bis hin zu Typen aus den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 30. März 2024

  • Foto: Prague City Tourism
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Alle einsteigen!

Motorwagen 349 repräsentiert die erste Modernisierung der vorhergehenden Herstellungsreihe der sogenannten „Zweihunderter“, und obwohl nur elf davon erzeugt wurden, hat er einen Vertreter in unserer nostalgischen Flottille. Erzeugt wurde er im Jahr 1915, er hatte einteilige Schiebetüren und elektromagnetische Schienenbremsen. Ihrem sanften Ächzen lauschte noch der bekannte tschechische Komponist von Militärmärschen Julius Fučík und mittlerweile auch der Urheber unsterblicher Filmmelodien Jaroslav Ježek. Die Harmonik der Welt erklingt in Prag.

Aus dem Kriegsjahr 1915 stammt auch der Motorwagen 351. Erzeugt wurde er im Unternehmen Ringhoffer in Prag-Smíchov und im selben Jahr fuhr er aus in die Prager Straßen. Auch seine Sitzbänke waren noch aus Holz; auf manchen von ihnen könnte zum Beispiel der Schaffer des ersten Vorhangs des Nationaltheaters František Ženíšek gesessen sein. Fahren Sie mit durch Prag, wo das Theater Geschichte hat.

Der Wagen 412 aus dem Jahr 1920 ist schon dadurch interessant, dass er aus der ersten Serie Prager Straßenbahnen stammt, die in der selbständigen Tschechoslowakei erzeugt wurden! Als erste hatten sie Türen und an den Seitenwänden neun Fenster. Wenn der bedeutende tschechische Baumeister mit der Straßenbahn gefahren wäre, hätte er durch sie sein gerade fertiggestelltes Juwel der späten Jugendstilarchitektur beobachten können, das Palais Lucerna. Zu den größten Perlen der Prager Architektur führt die Linie 42 auch Sie.

Der Wagen 2210 wurde 1930 vom legendären Ringhoffer-Konzern im Prager Stadtteil Smíchov hergestellt und im selben Jahr in Prag in Betrieb genommen, wo er die nächsten 44 Jahre im Einsatz war. Auf seinen Holzbänken konnten der französische Dichter André Breton, der in den 1930er Jahren in Prag Vorlesungen über Poesie hielt, und der amerikanische Dichter Allen Ginsberg Platz nehmen, als er hier 30 Jahre später zum Maikönig gewählt wurde.

Der Wagen 2272 wurde 1931 von Ringhoffer in Smíchov hergestellt und fuhr auf den Prager Gleisen bis 1974, als er wie alle zweiachsigen Straßenbahnen aus dem Fuhrpark ausgemustert wurde. Bis zu dieser Zeit hat er wohl den weltberühmten Jugendstilmaler Alfons Mucha und den international angesehenen Fotografen Jan Saudek befördert. Werden auch Sie heute Teil des Bildes, das vom Fenster des Wagens 2272 eingerahmt wird.

Der vierachsige Motorwagen des Typs T2 ist ein weiteres unserer Unikate – in ganz Prag fuhren nur zwei davon (einer ist jetzt im Museum der öffentlichen Verkehrsmittel in Střešovice). Auf der Nostalgielinie 42 betreiben wir allerdings den Wagen MV 6003, im Jahr 1958 ursprünglich für Ostrava erzeugt. Vielleicht fuhr die dortige Sängerin Věra Špinarová damit. Ihr größter Hit beginnt auf Tschechisch mit den Worten: Der Tag hat sich in der Rose versteckt (Den se v růži skryl). Wenn sich die Abenddämmerung auf Prag legt und sich auch ihr Tag in der Rose versteckt, können Sie sich daran erinnern.

Das Straßenbahnmodell T3 mit der Kennzeichnung MV 6102 ist der älteste erhaltene Wagen dieses Typs auf der Welt. Er ist aus dem Jahr 1962 und auf seinen Ledersitzen unter den verschiebbaren Ventilationsfenstern fuhr wahrscheinlich auch der tschechische Schauspieler František Černý mit, der in einem Film der Fünfzigerjahre unnachahmlich einen Alchemisten darstellte. Er selbst hat das Elixier der Jugend nicht erfunden; er starb im Alter von nur 58 Jahren. Der Wagen MV 6102 schafft es aber, Sie sechzig Jahre zurück in die Vergangenheit zu versetzen.

Der letzte Vertreter des die Nostalgielinie Nr. 42 bedienenden Fuhrparks ist der Wagen MV 5602; er erinnert an die Tradition der Aussichtsstraßenbahnen, die bis in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg zurückreicht. Dieser Wagen mit dem Symbol eines Halbmonds war für die Zwecke von Aussichtsfahrten aus den ausgemusterten Straßenbahnen des Typs T3 im Jahr 1989 umgebaut worden. Die silbernen Schleifen der Schienen führten ihn davor ein ganzes Vierteljahrhundert durch Prag und auf seinen Laminatsitzen fuhr vielleicht der Dichter Václav Hrabě mit, Autor der unsterblichen Verse Die Liebe ist wie der Abendstern (Láska je jako večernice). Und die Liebe, das ist Prag, die magische Stadt an der Moldau.
 

Die Strecke:

Dlabačov – Pohořelec – Brusnice – Pražský hrad – Královský letohrádek – Malostranská – Čechův most – Dlouhá třída – Náměstí Republiky – Masarykovo nádraží - Jindřišská – Václavské náměstí – Vodičkova – Lazarská – Národní třída – Národní divadlo – Újezd – Hellichova – Malostranské náměstí – Malostranská – Královský letohrádek – Pražský hrad – Brusnice – Pohořelec – Dlabačov

 

Mehr: www.prague.eu/strassenbahn42

 

Prague City Tourism

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